Wie alles begann…
Teenager – Schulzeit – Depression
Meine Jungend war aufregend, turbulent und schön aber auch mit vielen Schwierigkeiten und Problemen behaftet. Es gab Probleme in der Familie, in der Schule, begleitet von inneren Kämpfen mit mir selbst.
Psychisch erkrankte Eltern
Meine beiden Eltern sind psychisch erkrankt und es dauerte eine lange Zeit bevor ich das erkannte und damit auch umgehen konnte.
In Deutschland gibt es einen großen Anteil von Kindern, die einen oder zwei psychisch erkrankte Eltern haben. Es gibt mittlerweile einige Aufklärungsprojekte und auch familienunterstützende Maßnahmen aber trotzdem ist das Hilfesystem in Deutschland noch ausbaufähig, besonders in der Präventionsarbeit.
In meiner Jugend hatte ich außer der wenigen Unterstützung von Familienmitgliedern und Freunden ersteinmal keine.
Es gab viele Auseinandersetzungen zu Hause, zwiespältige Gefühle, mit 16/17 dachte ich noch ich wäre eine schlechte Tochter und hätte an allem Schuld und es dauerte nicht lange bis meine Selbstzweifel selber in einer Depression endeten. Dabei möchte ich unterstreichen, dass ich meine Eltern nicht schlecht reden möchte, denn auch sie haben einen inneren Kampf zu kämpfen und haben sich ihre Erkrankung nicht ausgesucht.
Maske auf
Meine Jugend sah so aus, dass ich nach außen hin oft als ein fröhliches, hilfsbereites, sozial engagiertes Mädchen gesehen wurde – doch nur die wenigsten Menschen sahen auch die Dunkelheit die mich von Zeit zu Zeit umgab. Unselbstsicherheit in der Schule – besonders wenn es um Vorträge vor der Klasse ging. Mit der Folge auch hin und wieder von Mitschülern „gemobbt“ zu werden.
Die Probleme und Achterbahnfahrten zu Hause – die mit schwankenden Gefühlen zwischen Liebe und Hass, sowie Selbstzweifel und das Gefühl kein richtiges zu Hause zu haben belohnt wurden. Es schlichen sich langsam die Tage ein, an denen ich alles als sinnlos empfand und mich selbst nicht mehr lieben konnte. Und auch die Tage, an denen ich mich einfach nur verkriechen und weinen wollte.
Hilfe zur Selbsthilfe
Das erste Mal wo mir sozusagen ein Licht aufging, dass zu Hause etwas nicht stimmte und das ich mir alleine nicht mehr helfen konnte und professionelle Hilfe suchen sollte war mit 18. Ich hatte viel gegoogelt, bin letztendlich zu meiner Hausärztin gegangen die mir dann eine Überweisung zu einer Psychotherapie ausstellte. Ich habe mir dann Psychotherapeuten herausgesucht und letztendlich auch eine Therapeutin gefunden wo die Wartezeit nicht so lange war. Die Therapie (Verhaltenstherapie), hat mir eine erste Hilfe gegeben anzunehmen, dass ich krank bin – es aber auch Wege gibt wie ich mir selber helfen kann.
Therapeutenwahl
Leider muss ich sagen, dass die Therapeutin nach meinen heutigen Erkenntnisse, keine besonders professionelle bzw. Gute war. Sie vergaß z.B. oft was ich ihr erzählte. Ich war fast ein Jahr bei ihr und das Therapieende sah schließlich so aus, dass sie sehr abrupt und ruppig die Therapie beendete. Sie war damals die erste Therapeutin, die freie Plätze hatte.
Ich möchte dir deswegen raten, dass wenn du beschließt dir professionelle Hilfe zu suchen, nicht die erstbeste Therapeutin oder den erstbesten Therapeuten nimmst. Lies Internetrezensionen durch, mach Probesitzungen – du kannst bis zu 5 Sitzungen bei Therapeuten nutzen, bevor du dich entscheiden sollst und der Antrag an die Krankenkasse geht. Und es gibt im Internet Listen , auf denen auch Therapeuten stehen, die nicht so eine lange Wartezeit haben.
Du bist nicht allein!
Vor allem mach dir bewusst, dass du nicht alleine mit der Problematik bist, dass es Hilfen gibt und es nichts verwerfliches ist sich in Behandlung zu begeben. Egal wie alt du bist , es ist nie zu spät diesen Schritt zu gehen. Hilf dir, dir selbst zu helfen.
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